Frage: Ist jährlich steigender Stromverbrauch wirtschaftlich notwendig?
Der Stromverbrauch in Deutschland hat von 1993 bis heute um fast 20 % zugenommen. Den größten Anstieg gab es in der Industrie mit über 30 %, die privaten Haushalte legten ca. 13 % zu. Fast die Hälfte allen Stromes (48 %) wird für mechanische Energie, also Elektromotoren, verbraucht, ca. 11 % für Beleuchtung, je 8% für Raumheizung und Kommunikationsmittel und ca. 25 % für Prozesswärme.
Nach einer Studie des Wuppertal Institutes für Klima, Umwelt, Energie im Auftrag von E.ON könnten ab 2015 etwa 110 Milliarden kWh Strom pro Jahr in den drei Verbrauchssektoren Industrie, Gewerbe-Handel-Dienstleistung und private Haushalte eingespart werden. Gleichzeitig würden 10 Milliarden Euro Stromkosten gespart. 110 Milliarden kWh sind fast 20 % des gesamten deutschen Stromverbrauchs. Allein die vielen in Industrie und Gewerbe betriebenen Elektromotoren bieten große wirtschaftliche Stromsparmöglichkeiten, die 10 % des Gesamtstromverbrauchs ausmachen. Bei Gewerbe-Handel-Dienstleistung kann der meiste Strom mit effizienten Beleuchtungssystemen, in den privaten Haushalten durch Austausch der elektrischen Raumheizungs- und Warmwassersysteme eingespart werden.
Für 110 Milliarden kWh Strom ist eine Kraftwerksleistung von 22.000 Megawatt erforderlich, das entspricht der Leistung von 28 Kohlekraftwerken der Größe Lünens (750 – 800 MW).
Also: Wenn alle technisch möglichen Stromsparmaßnahmen ausgeschöpft werden, kann man in Deutschland ab 2015 auf 28 Kohlekraftwerke vom Typ Lünen verzichten!
Was heißt das für Dachau?
1. Die Stadtwerke brauchen zur Versorgungssicherheit keine Beteiligungen an fossilen Kraftwerken.
2. In Industrie und Gewerbe können die Stadtwerke Energieberatung anbieten: Wo lassen sich Elektromotoren mit hohem Wirkungsgrad, wo Umrichter zur stromsparenden Drehzahlregelung einsetzen? Wo kann man mit effizienten Beleuchtungssystemen Strom sparen? Wo lässt sich eine Systemoptimierung ganzer Anlagen durchführen?
3. Für die privaten Haushalte ist ein Beratungs- und Förderkonzept zu entwickeln für folgende Maßnahmen:
- Ersatz elektrischer Nachtspeicheröfen und elektrischer Warmwasserbereiter
- Einbau stromsparender Heizungspumpen
- Effiziente Kühl- und Gefriergeräte
- Kochen und Wäschetrocknen mit Gas
- Warmwasseranschluss für Waschmaschine und Geschirrspüler
Diese Liste erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit
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Der Kohlosaurus besucht die Dachauer Altstadt
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Die Veranstaltung über die die Dachauer SZ nicht berichten wollte und weil wir das benennen sind sie jetzt beleidigt...
Erst Blutkohle, dann Blutstrom
Ab der Minute 6:10 min geht es um das Gebiet El Cerrjón in dem die Stadtwerke Dachau Kohle für die Kraftwerke abbauen lassen. Auch wenn man kein Spanisch kann, versteht man den Beitrag sehr gut. Auch die ersten 6 Minuten lohnen sich anzusehen.
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Geschenk an die Werkleitung
Atom und Kohle: Aus den Augen aus dem Sinn
Get clean coal clean! (NEW Air Freshener)
“Es ist so sauber”, freut sich der Familienvater am Anfang des Spots. Darauf der gelackte Verkäufer: “Ist gewöhnliches ’sauber’ für Ihre Familie sauber genug?” Und überreicht das neue “Clean Coal Clean”, den neuen “Saubere Kohle-Reiniger”. Die Stimme aus dem Off erklärt: “Die Bezeichnung ‘Saubere Kohle’ macht sich die wunderbare Stärke des Wortes ’sauber’ zunutze - um es als sauberstes ’sauber’ überhaupt erscheinen zu lassen.” Und dann nochmal der Verkäufer: “Clean Coal wird unterstützt von der Kohleindustrie, der vertrauenswürdigsten Stelle in Sachen Kohle.” - “In Wahrheit gibt es so etwas wie ’saubere Kohle’ nicht”, schließt der Abspann.
Diesen Spot produzierten die Oscar-Preisträger Ethan and Joel Coen (”No Country for Old Men”, “The Big Lebowski” u.a.).
Noch mehr Spots zu dem Thema finden Sie hier.
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