Ausstieg aus den Trianel-Kohle-Projekten

Die Stadtwerke Dachau beabsichtigen mehrere Millionen € in die beiden Steinkohlekraftwerke in Lünen und Krefeld zu investieren. Die BI Kontra-Kohlestrom-Dachau hat sich zur Aufgabe gemacht die Stadtwerke Dachau zum Ausstieg aus diesem Projekt zu bewegen.

Jetzt gehts vor Ort weiter mit der Bürgerstrom Dachau EG

Sonntag, 11. April 2010

Dachauer Grüne unterstützen die Bürgerinitiative Kontra-Kohlestrom

Zum Leserbrief „Die Wahrheit verbogen“ in der Dachauer SZ vom 09.04.2010

Es ist wohl kein ganz alltäglicher Vorgang, dass sich der Pressesprecher eines Unternehmens aus Aachen in einem Leserbrief an die Dachauer Zeitungsleser wendet. Trianel ist mit etwas unter 200 Mitarbeitern kein großes, mit 2,33 Milliarden Euro Jahresumsatz im Jahr 2007 (Angaben nach Wikipedia) kein ganz kleines Unternehmen, der Unternehmenssprecher dennoch in Dachau natürlich eher unbekannt.

Herr Thyen ist Pressesprecher eines Unternehmens und als solcher hat er für die Außenwahrnehmung seiner Firma zu sorgen, für die positive Außenwahrnehmung wohlgemerkt. Herr Thyen ist vor allem für das gute Image von Trianel zuständig. Wir können also davon ausgehen, dass er sich auf Angaben aus seinem Unternehmen stützt, wenn er uns erklärt „Selbstverständlich sind moderne, hocheffiziente Kohlekraftwerke wirtschaftlich zu betreiben.“ Natürlich. Welcher Verkäufer würde denn sein Produkt nicht anpreisen und stattdessen auf dessen Macken hinweisen? Und welcher Verkäufer würde nicht einem Kunden, den er schon an der Angel hat, gehörig Honig um den Mund streichen: Die Stadtwerke sind „fortschrittlich“, ja, „Pioniere“, sie stellen stets das Wohl der Dachauer Bürger in den Mittelpunkt.

Inhaltlich allerdings bleibt Herr Thyen so vage, dass nicht einmal klar wird, wessen Bilanz von 2009 (Trianel? SW Dachau?) denn den Erfolg der Geschäftsstrategie belegt. Dass ein Unternehmen seine Strategie als erfolgreich einschätzt, ist die Regel, dennoch geht so eine Strategie ja manchmal nicht auf. Unternehmen sind nicht unfehlbar. Und darum ist Herrn Thyens Argumentation auf verräterische Weise hohl und schief: „Selbstverständlich sind moderne(…)Kohlekraftwerke wirtschaftlich zu betreiben. Sonst würden sich weder Trianel noch (…)auch die Stadtwerke Dachau an solchen Projekten beteiligen“. Wir haben verstanden: Selbstverständlich war der Kauf der Hypo Alpe Adria ein strategisch wichtiger und richtiger Schritt. Sonst hätte die Bayrische Landesbank das ja niemals gemacht.

Die Ansicht Sven Beckers, Sprecher der Geschäftsführung der Trianel GmbH und Geschäftsführer der Trianel Finanzdienste GmbH, auf die Michael Eisenmann von der BI gegen Kohlekraft sich bezog, wird in der Financial Times Deutschland vom 14.10.2009 folgendermaßen wiedergegeben: "Das Unternehmen stelle ein geplantes
Kohlekraftwerk in Krefeld nur deshalb nicht infrage, weil gleichzeitig Dampf für ein
Industriegelände produziert(...)werde". Diese Aussage impliziert, dass das geplante Kraftwerk in Lünen unwirtschaftlich sein wird, weil dort keine Wärmeauskopplung möglich ist. Übrigens wurde aus eben diesem Grund die Kohlekraftwerksplanung in Dörpen aufgegeben. Auch die RWE will keine neuen Kohlekraftwerke mehr bauen und selbst die WestLB, die das Kohlekraftwerk in Lünen finanzieren soll, schreibt in einer Studie, dass Kohlekraftwerke nicht mehr wirtschaftlich zu betreiben sind. Verbiegen die alle die Wahrheit?


Jutta Krispenz

Sprecherin des Ortsverbandes Bündnis 90 / Die Grünen in Dachau

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Der Kohlosaurus besucht die Dachauer Altstadt

. Die Veranstaltung über die die Dachauer SZ nicht berichten wollte und weil wir das benennen sind sie jetzt beleidigt...

Erst Blutkohle, dann Blutstrom

Ab der Minute 6:10 min geht es um das Gebiet El Cerrjón in dem die Stadtwerke Dachau Kohle für die Kraftwerke abbauen lassen. Auch wenn man kein Spanisch kann, versteht man den Beitrag sehr gut. Auch die ersten 6 Minuten lohnen sich anzusehen.

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Atom und Kohle: Aus den Augen aus dem Sinn

Get clean coal clean! (NEW Air Freshener)

“Es ist so sauber”, freut sich der Familienvater am Anfang des Spots. Darauf der gelackte Verkäufer: “Ist gewöhnliches ’sauber’ für Ihre Familie sauber genug?” Und überreicht das neue “Clean Coal Clean”, den neuen “Saubere Kohle-Reiniger”. Die Stimme aus dem Off erklärt: “Die Bezeichnung ‘Saubere Kohle’ macht sich die wunderbare Stärke des Wortes ’sauber’ zunutze - um es als sauberstes ’sauber’ überhaupt erscheinen zu lassen.” Und dann nochmal der Verkäufer: “Clean Coal wird unterstützt von der Kohleindustrie, der vertrauenswürdigsten Stelle in Sachen Kohle.” - “In Wahrheit gibt es so etwas wie ’saubere Kohle’ nicht”, schließt der Abspann. Diesen Spot produzierten die Oscar-Preisträger Ethan and Joel Coen (”No Country for Old Men”, “The Big Lebowski” u.a.). Noch mehr Spots zu dem Thema finden Sie hier.