Ausstieg aus den Trianel-Kohle-Projekten

Die Stadtwerke Dachau beabsichtigen mehrere Millionen € in die beiden Steinkohlekraftwerke in Lünen und Krefeld zu investieren. Die BI Kontra-Kohlestrom-Dachau hat sich zur Aufgabe gemacht die Stadtwerke Dachau zum Ausstieg aus diesem Projekt zu bewegen.

Jetzt gehts vor Ort weiter mit der Bürgerstrom Dachau EG

Freitag, 16. April 2010

Michael Eisenmann zum Leserbrief von Tobias Stephan (SZ v. 16.04.2010)


Leserbrief zum Leserbrief von Herrn Tobias Stephan in der SZ vom 16.04.2010

Herr Stephan wirft der Bürgerinitative Kontra-Kohlestrom in Dachau in seinem Leserbrief vor keine Fakten zu liefern und versucht seinerseits den Eindruck zu erwecken Fakten zu nennen. Leider hat er dabei kläglich versagt. Zu seinen Kritikpunkten im Einzelnen:
1. Die BI hat nie behauptet die Mehrheit der Dachauer Bürger zu repräsentieren. Fakt ist allerdings, dass mehr als 2300 Dachauer Bürger eine gültige Unterschrift geleistet hat und wir damit einen Bürgerentscheid erzwingen konnten. Diese Bürger repräsentieren wir. Ob wir die Mehrheit der Bürger mit unseren Argumenten erreicht haben, wird der 4. Juli zeigen. Ob man eine Meinungsmehrheit mit der Anzahl von Kunden belegen kann wissen wir nicht. Allerdings ist sicher, dass die Kunden der Stadtwerke München sich ab 2015 nicht massenhaft andere Stromanbieter suchen werden, nur weil sie zu 100 % aus regenerativer Stromerzeugung beliefert werden.
2. Den Strommix in der Bundesrepublik aus dem Jahr 2009 zu nennen ist faktisch richtig aber auch nicht wirklich schwer. Den Eindruck zu erwecken, dass die Fakten aus dem Jahr 2009 eine zukünftige Entwicklung bedingen, ist allerdings falsch. Hier können wir nur Zukunftsprognosen verschiedener Institute bemühen. Fakt ist allerdings, dass es das Ziel auch der neuen Schwarz-Gelben Bundesregierung ist, bis 2020 ca. 40 % Strom aus regenerativen Energien zu erzeugen. Allerdings ist es nicht zielführend die bundespolitische Diskussion mit der Kommunalpolitik zu vermischen. Wichtig wäre doch in die Energieerzeugung vor Ort zu investieren, um von solchen Unwägbarkeiten unabhängig zu werden. Womit wir bei Punkt 3 angelangt sind, in dem Herr Stephan leider Fakten mit Horrorszenarien und faktisch falschen Behauptungen vermischt.
3. Richtig ist, das zum derzeitigen Stand die Stadtwerke seinen Strombedarf nicht vollständig selbst erzeugen kann. Wir sind uns alle einig, dass es Ziel der Stadtwerke sein muss in Zukunft eine solche Situation zu erreichen. Ob ein Strommix, wie er mit den derzeitigen Kohlestrombeteiligungen mit ca. 60 % Kohlestrom, ca. 30 % Erdgas, jeweils ca. 10 % Wasser und Wind und 1% aus lokalen Blockheizkraftwerken in Zukunft entstehen wird, sinnvoll ist, dass müssen am 4. Juli die Dachauer Bürger entscheiden. Der Hinweis auf Horrorszenarien wie Riesen-Windräder und Mega-Solarflächen ist kein Fakt und auch nicht sinnvoll, da es diese auch in Zukunft in Dachau nicht geben wird. Peinlich ist allerdings die Aussage von Herrn Stephan zum Potential der Ackerflächen des Landkreises Dachau. Die gesamte Ackerfläche des Landkreises könnte theoretisch eine Stadt mit ca. 400.000 Einwohnern mit Strom und Wärme versorgen. Das ist definitiv kein Bruchteil des Gesamtbedarfs der Stadt Dachau allein. Wir von der BI empfehlen hier eine Lektüre eines Hintergrundpapiers, dass unter der Schirmherrschaft des ehemaligen CDU Bundesumweltministers Töpfer entstanden ist. Nachzulesen unter http://www.kommunal-erneuerbar.de/uploads/media/Hintergrundinfo_Erneuerbare_Energien_in_der_Flaeche_jan2010_01.pdf.

Ob die Stadtwerke Dachau mit einem Strommix aus fast 90 % fossilen Brennstoffen in Zukunft gut fahren werden ist eine gewagte Prognose, auf jeden Fall kein Fakt. Fakt ist allerdings, dass in diesem Jahr die Importkohlepreise um ca. 40 % steigen werden (Manager Magazin). Fakt ist auch das Kohle in Zukunft nicht billiger wird, vor allem in Hinblick auf den steigenden Bedarf in China und Indien. Ob die Stadtwerke Dachau damit auch in Zukunft noch wettbewerbsfähige Preise bieten können ist auch nur eine Prognose. Fakt ist allerdings, dass z.B. die Stadtwerke Augsburg in diesem Jahr keine Strompreiserhöhungen durchgeführt haben, und das obwohl sie in mittlerweile 30 % Erneuerbare Energien investiert haben.

Mehr Fakten unter http://kontra-kohle-dachau.blogspot.com/.
Michael Eisenmann
BI-Kontra-Kohlestrom in Dachau

Der Leserbrief von Herrn Stephan kann über die Überschrift nachgelesen werden

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Der Kohlosaurus besucht die Dachauer Altstadt

. Die Veranstaltung über die die Dachauer SZ nicht berichten wollte und weil wir das benennen sind sie jetzt beleidigt...

Erst Blutkohle, dann Blutstrom

Ab der Minute 6:10 min geht es um das Gebiet El Cerrjón in dem die Stadtwerke Dachau Kohle für die Kraftwerke abbauen lassen. Auch wenn man kein Spanisch kann, versteht man den Beitrag sehr gut. Auch die ersten 6 Minuten lohnen sich anzusehen.

Vorsicht emotional! Werkausschussmitglieder/-leiter bitte nicht klicken, das schadet Ihrem Gewissen.

Geschenk an die Werkleitung

Atom und Kohle: Aus den Augen aus dem Sinn

Get clean coal clean! (NEW Air Freshener)

“Es ist so sauber”, freut sich der Familienvater am Anfang des Spots. Darauf der gelackte Verkäufer: “Ist gewöhnliches ’sauber’ für Ihre Familie sauber genug?” Und überreicht das neue “Clean Coal Clean”, den neuen “Saubere Kohle-Reiniger”. Die Stimme aus dem Off erklärt: “Die Bezeichnung ‘Saubere Kohle’ macht sich die wunderbare Stärke des Wortes ’sauber’ zunutze - um es als sauberstes ’sauber’ überhaupt erscheinen zu lassen.” Und dann nochmal der Verkäufer: “Clean Coal wird unterstützt von der Kohleindustrie, der vertrauenswürdigsten Stelle in Sachen Kohle.” - “In Wahrheit gibt es so etwas wie ’saubere Kohle’ nicht”, schließt der Abspann. Diesen Spot produzierten die Oscar-Preisträger Ethan and Joel Coen (”No Country for Old Men”, “The Big Lebowski” u.a.). Noch mehr Spots zu dem Thema finden Sie hier.