Die Auseinandersetzung um den Neubau von Kohlekraftwerken in Deutschland spiegelt sich erstmals auch massiv im Wahlverhalten wieder.
Verfasst von Holger Michel, Klima-Allianz
Gleich zweimal wurde die SPD auf Grund ihrer umstritten Haltung für mehr Kohlekraftwerke bei den Kommunalwahlen von den Wählern abgestraft, laut Infratest dimap war am Standort Mainz für 31% der Wähler das Kohlekraftwerk wahlentscheidend. So musste die SPD in Mainz bei den Kommunalwahlen aufgrund ihres Engagements für das dort geplante Kohlkraftwerke ihr historisch schlechtestes Ergebnis hinnehmen. Auch in Vorpommern, wo sich die SPD im Vorfeld der Wahlen trotz des massiven öffentlichen Drucks nicht klar von dem in Lubmin geplanten Kohlekraftwerk distanziert hatte, verlor die Partei kräftig an Wählerstimmen.
Für Jörg Jordan, Hessischer Landesentwicklungsminister a.D., ist das Wahlergebnis Zeugnis verfehlter Umweltpolitik: „Die Mainzer SPD hat den Klimaschutz und das klare Nein der Bürgerinnen und Bürger und der Stadtparlamentsmehrheiten in Mainz wie in Wiesbaden zu dem geplanten Importkohlekraftwerk einfach ignoriert. Es war abzusehen, dass sich mit neuen Kohlekraftwerken keine Wahlen gewinnen lassen, erst recht nicht, wenn - wie in Mainz - dafür, allein aus Profitgründen, ein hochmodernes, wesentlich weniger umweltschädliches Gaskraftwerk stillgelegt werden soll. Engagement für Klimaschutz gibt es aber nicht nur in Mainz-Wiesbaden und Vorpommern. Die Mehrheit der Menschen in Deutschland verlangt eine Politik, die sich für nachhaltige Energieproduktion und für Klimaschutz stark macht. Das sollte die SPD für den kommenden Bundestagswahlkampf aufnehmen und sich ganz eindeutig auf erneuerbare Energien festlegen."
Auch Rainer Baake, früherer Staatssekretär im Bundesumweltministerium und Bundesgeschäftsführer der Deutschen Umwelthilfe, einem Mitglied der Klima-Allianz, fordert die SPD auf, sich auf ihrem anstehenden Parteitag klar für Klimaschutz und Erneuerbare Energien und gegen neue Kohlekraftwerke zu positionieren: „Die Menschen im Land haben erkannt, dass wir mit einer Technik des letzten Jahrhunderts nicht die Zukunft gewinnen können. Die Umweltverbände wünschen sich die SPD an ihrer Seite, wenn es darum geht, unsere Energieversorgung zu modernisieren und an die Erfordernisse des Klimaschutzes anzupassen. Wer aber, wie die Sozialdemokraten auf dem am kommenden Sonntag anstehenden Parteitag, beschließen will, 50% Erneuerbare Energien bis 2030 und 100% bis spätestens 2050 zu erreichen, der kann nicht gleichzeitig neue Kohlekraftwerke bauen, die 50 Jahre laufen sollen."
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Der Kohlosaurus besucht die Dachauer Altstadt
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Die Veranstaltung über die die Dachauer SZ nicht berichten wollte und weil wir das benennen sind sie jetzt beleidigt...
Erst Blutkohle, dann Blutstrom
Ab der Minute 6:10 min geht es um das Gebiet El Cerrjón in dem die Stadtwerke Dachau Kohle für die Kraftwerke abbauen lassen. Auch wenn man kein Spanisch kann, versteht man den Beitrag sehr gut. Auch die ersten 6 Minuten lohnen sich anzusehen.
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Atom und Kohle: Aus den Augen aus dem Sinn
Get clean coal clean! (NEW Air Freshener)
“Es ist so sauber”, freut sich der Familienvater am Anfang des Spots. Darauf der gelackte Verkäufer: “Ist gewöhnliches ’sauber’ für Ihre Familie sauber genug?” Und überreicht das neue “Clean Coal Clean”, den neuen “Saubere Kohle-Reiniger”. Die Stimme aus dem Off erklärt: “Die Bezeichnung ‘Saubere Kohle’ macht sich die wunderbare Stärke des Wortes ’sauber’ zunutze - um es als sauberstes ’sauber’ überhaupt erscheinen zu lassen.” Und dann nochmal der Verkäufer: “Clean Coal wird unterstützt von der Kohleindustrie, der vertrauenswürdigsten Stelle in Sachen Kohle.” - “In Wahrheit gibt es so etwas wie ’saubere Kohle’ nicht”, schließt der Abspann.
Diesen Spot produzierten die Oscar-Preisträger Ethan and Joel Coen (”No Country for Old Men”, “The Big Lebowski” u.a.).
Noch mehr Spots zu dem Thema finden Sie hier.
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