Presseerklärung der BI-Kontra-Kohlestrom-Dachau
Die Bürgerinitiative Kontra-Kohlestrom-Dachau bezeichnet die letzten Monate ihrer Arbeit als enorm erfolgreich. Nach dem Start für ein Bürgerbegehren gegen die Beteiligungen der Stadtwerke an den Kohlekraftwerken in Krefeld und Lünen verbucht die BI eine weiter wachsende Anzahl von Unterschriften für ihr Bürgerbegehren. Außerdem konnte laut der BI eine breite Diskussion innerhalb der Bevölkerung über die Energiepolitik der Stadt Dachau angeregt werden.
Die Stadtwerke Dachau selbst informieren mittlerweile über ihren Standpunkt zur Zukunft der Energieversorgung und zu deren geplanten Kohlegroßkraftwerken in Lünen und Krefeld. Mit einem aufwendigen Informationsschreiben an alle Dachauer Haushalte, Flyern und in ihrem eigenen Internetauftritt versuchen die Stadtwerke dabei Ihre Investitionen in Fossile Energieträger klein zu reden und stellen ihre Anstrengungen beim Ausbau von Erneuerbaren Energien in den Vordergrund.
Nach Meinung der BI Kontra-Kohlestrom-Dachau sind die Angaben auf
der Webseite der Stadtwerke irreführend. Im Internetauftritt der Stadtwerke wird ein zukünftiger Anteil von lediglich 26 % des Leistungsbedarfs durch die Beteiligungen an den Kohlegroßkraftwerken in Lünen und Krefeld genannt. Dabei argumentieren die Stadtwerke immer wieder mit einer möglichen Stromlücke, der Notwendigkeit eines ausgewogenen Energiemixes zur Sicherung von günstigen Strompreisen für die Dachauer Bürger und eigenen Leistungen beim Ausbau der Versorgung mit Erneuerbaren Energien im Stadtgebiet Dachau.
Die BI Kontra-Kohlestrom-Dachau nimmt zu den genannten Punkten wie folgt Stellung:
1. Die Stadtwerke Dachau rechnen den Kohlestromanteil klein. Entgegen der Darstellung der Stadtwerke Dachau beträgt der zukünftige Anteil der Kohlestromerzeugung für die Stadtwerke nicht lediglich 26 % sondern bis zu 60 %.
Zum Hintergrund: Die Stadtwerke Dachau beziehen sich bei den Angaben zu ihrem derzeitigen und zukünftigen Energiemix in ihrem Internetauftritt jeweils auf den angegebenen Leistungsbedarf von 30 MW installierter Leistung. Der zukünftige Leistungsanteil aus Kohlekraftwerken wird so aufgrund der Leistungsanteile die sich aus den Beteiligungen der Stadtwerke (Lünen 3,9 MW, Krefeld 8 MW) ergeben mit ca. 26 % (13 % Kraftwerk Lünen, 13 % Kraftwerk Krefeld) angegeben. Hier liegt nach Meinung der BI bereits ein erster Rechenfehler vor: Aufgrund der doppelten Leistung des Kraftwerks Krefeld muss sein Anteil entsprechend 26% sein. Damit ergibt sich ein Leistungsanteil der beiden Kraftwerke von 39% (8 + 3,9 von 30MW).
Betrachtet man allerdings die übliche Darstellungsform, wie man sie auch von der Stromkennzeichnung auf einer Rechnung kennt, muss man von der erzeugten Strommenge ausgehen. Den benötigten Stromerzeugungsbedarf beziffern die Stadtwerke Dachau mit ca. 150.000 MWh / Jahr. Mit den entsprechenden Stromerzeugungskapazitäten, die sich aus den derzeitigen Ist-Werten und den geplanten Kohlekraftwerken Lünen und Krefeld ergeben, ergibt sich ein völlig anderes Bild als es uns die Stadtwerke Dachau suggerieren. Um ein Kohlekraftwerk möglichst wirtschaftlich zu betreiben, muss von einer Jahresleistung von 7000 bis 8000 Betriebsstunden ausgegangen werden. Die Stadtwerke Bonn nennen in ihrem Beteiligungsbericht einen Wert von 7500 Betriebstunden / Jahr für das Kraftwerk Lünen. Daraus ergibt sich nach Berechnungen der BI ein Anteil bei der zukünftigen Kohlestromerzeugung für die Stadtwerke Dachau von bis zu 60 % (11,9 MW Leistung * 7500 Betriebsstunden / Jahr = 89.250 MWh / Jahr). So kommt man auf Basis der gleichen Ausgangswerte zu zwei völlig verschieden Bildern über das Ausmaß der Dachauer Kohlestrombeteiligungen. Nach Ansicht der BI Kontra-Kohlestrom-Dachau ist allerdings nur die von der BI aufgezeigte Sichtweise stichhaltig, da am Ende so auch die Stromkennzeichnung nach § 42 Energiewirtschaftsgesetz erfolgt.
2. Nach den Berechnungen der BI auf Basis der erzeugten Strommengen folgt weiter ein zukünftiger Energiemix aus ca. 60 % Kohlestrom (Lünen und Krefeld), ca. 29 % Gas (Hamm), ca. 8,9 % Wasser (eigene Wasserkraftwerke), ca. 12,5 % Wind (Borkum II), ca. 1,4 % Blockheizkraftwerke und ca. 0,14 % Sonne. Bei diesem Energiemix mit fast 90 % Anteil Fossiler Brennstoffe (Kohle und Gas) kann man nach Meinung der BI nicht von „ausgewogen“ sprechen, wie die Stadtwerke in ihrem Informationsbrief vom 18.08.09 schreiben.
3. Mit dem dargelegten Energiemix ergibt sich eine Abdeckung des Bedarfs der Stadtwerke Dachau (150.000 MWh / Jahr) von über 110 %. Aus Sicht der BI Kontra-Kohlestrom-Dachau ist es daher absolut verständlich, dass die Stadtwerke Dachau entgegen ihrer Darstellung in den Medien keinen Wert darauf legen, verstärkt in die lokale Energieerzeugung mittels Regenerative Energien einzusteigen. Jede weitere Investition in solche Energieformen würde zu zusätzlichen Überkapazitäten für die Stadtwerke führen. Die von den Stadtwerken genannten zukünftigen Projekte sind daher nur als Feigenblattaktionen zu verstehen.
4. Die immer wieder genannte Stromlücke existiert nicht. Bereits 2008 kam das Wirtschaftsministerium unter der Leitung der CSU (Michael Glos) zu diesem Schluss. Eine neueste Studie des Umweltbundesamtes kommt zum gleichen Ergebnis und empfiehlt neben dem Festhalten am Atomausstieg auch den Stopp aller geplanten Kohlekraftwerksbauten.
Nach Meinung der BI-Kontra-Kohlestrom-Dachau gefährden die Stadtwerke Dachau mit dem eingeschlagenen Kurs hin zu fast ausschließlich Fossilen Brennstoffen massiv die zukünftige Wettbewerbsfähigkeit der Stadtwerke Dachau. Die Stadtwerke Dachau machen sich, entgegen ihrer eigenen Bekundung durch einen ausgewogenen Energiemix Kostensteigerungen abfangen zu können, extrem abhängig von steigenden Bezugspreisen für Fossile Brennstoffe.
Die Bürgerinitiative Kontra-Kohlestrom-Dachau bezeichnet die letzten Monate ihrer Arbeit als enorm erfolgreich. Nach dem Start für ein Bürgerbegehren gegen die Beteiligungen der Stadtwerke an den Kohlekraftwerken in Krefeld und Lünen verbucht die BI eine weiter wachsende Anzahl von Unterschriften für ihr Bürgerbegehren. Außerdem konnte laut der BI eine breite Diskussion innerhalb der Bevölkerung über die Energiepolitik der Stadt Dachau angeregt werden.
Die Stadtwerke Dachau selbst informieren mittlerweile über ihren Standpunkt zur Zukunft der Energieversorgung und zu deren geplanten Kohlegroßkraftwerken in Lünen und Krefeld. Mit einem aufwendigen Informationsschreiben an alle Dachauer Haushalte, Flyern und in ihrem eigenen Internetauftritt versuchen die Stadtwerke dabei Ihre Investitionen in Fossile Energieträger klein zu reden und stellen ihre Anstrengungen beim Ausbau von Erneuerbaren Energien in den Vordergrund.
Nach Meinung der BI Kontra-Kohlestrom-Dachau sind die Angaben auf
der Webseite der Stadtwerke irreführend. Im Internetauftritt der Stadtwerke wird ein zukünftiger Anteil von lediglich 26 % des Leistungsbedarfs durch die Beteiligungen an den Kohlegroßkraftwerken in Lünen und Krefeld genannt. Dabei argumentieren die Stadtwerke immer wieder mit einer möglichen Stromlücke, der Notwendigkeit eines ausgewogenen Energiemixes zur Sicherung von günstigen Strompreisen für die Dachauer Bürger und eigenen Leistungen beim Ausbau der Versorgung mit Erneuerbaren Energien im Stadtgebiet Dachau.
Die BI Kontra-Kohlestrom-Dachau nimmt zu den genannten Punkten wie folgt Stellung:
1. Die Stadtwerke Dachau rechnen den Kohlestromanteil klein. Entgegen der Darstellung der Stadtwerke Dachau beträgt der zukünftige Anteil der Kohlestromerzeugung für die Stadtwerke nicht lediglich 26 % sondern bis zu 60 %.
Zum Hintergrund: Die Stadtwerke Dachau beziehen sich bei den Angaben zu ihrem derzeitigen und zukünftigen Energiemix in ihrem Internetauftritt jeweils auf den angegebenen Leistungsbedarf von 30 MW installierter Leistung. Der zukünftige Leistungsanteil aus Kohlekraftwerken wird so aufgrund der Leistungsanteile die sich aus den Beteiligungen der Stadtwerke (Lünen 3,9 MW, Krefeld 8 MW) ergeben mit ca. 26 % (13 % Kraftwerk Lünen, 13 % Kraftwerk Krefeld) angegeben. Hier liegt nach Meinung der BI bereits ein erster Rechenfehler vor: Aufgrund der doppelten Leistung des Kraftwerks Krefeld muss sein Anteil entsprechend 26% sein. Damit ergibt sich ein Leistungsanteil der beiden Kraftwerke von 39% (8 + 3,9 von 30MW).
Betrachtet man allerdings die übliche Darstellungsform, wie man sie auch von der Stromkennzeichnung auf einer Rechnung kennt, muss man von der erzeugten Strommenge ausgehen. Den benötigten Stromerzeugungsbedarf beziffern die Stadtwerke Dachau mit ca. 150.000 MWh / Jahr. Mit den entsprechenden Stromerzeugungskapazitäten, die sich aus den derzeitigen Ist-Werten und den geplanten Kohlekraftwerken Lünen und Krefeld ergeben, ergibt sich ein völlig anderes Bild als es uns die Stadtwerke Dachau suggerieren. Um ein Kohlekraftwerk möglichst wirtschaftlich zu betreiben, muss von einer Jahresleistung von 7000 bis 8000 Betriebsstunden ausgegangen werden. Die Stadtwerke Bonn nennen in ihrem Beteiligungsbericht einen Wert von 7500 Betriebstunden / Jahr für das Kraftwerk Lünen. Daraus ergibt sich nach Berechnungen der BI ein Anteil bei der zukünftigen Kohlestromerzeugung für die Stadtwerke Dachau von bis zu 60 % (11,9 MW Leistung * 7500 Betriebsstunden / Jahr = 89.250 MWh / Jahr). So kommt man auf Basis der gleichen Ausgangswerte zu zwei völlig verschieden Bildern über das Ausmaß der Dachauer Kohlestrombeteiligungen. Nach Ansicht der BI Kontra-Kohlestrom-Dachau ist allerdings nur die von der BI aufgezeigte Sichtweise stichhaltig, da am Ende so auch die Stromkennzeichnung nach § 42 Energiewirtschaftsgesetz erfolgt.
2. Nach den Berechnungen der BI auf Basis der erzeugten Strommengen folgt weiter ein zukünftiger Energiemix aus ca. 60 % Kohlestrom (Lünen und Krefeld), ca. 29 % Gas (Hamm), ca. 8,9 % Wasser (eigene Wasserkraftwerke), ca. 12,5 % Wind (Borkum II), ca. 1,4 % Blockheizkraftwerke und ca. 0,14 % Sonne. Bei diesem Energiemix mit fast 90 % Anteil Fossiler Brennstoffe (Kohle und Gas) kann man nach Meinung der BI nicht von „ausgewogen“ sprechen, wie die Stadtwerke in ihrem Informationsbrief vom 18.08.09 schreiben.
3. Mit dem dargelegten Energiemix ergibt sich eine Abdeckung des Bedarfs der Stadtwerke Dachau (150.000 MWh / Jahr) von über 110 %. Aus Sicht der BI Kontra-Kohlestrom-Dachau ist es daher absolut verständlich, dass die Stadtwerke Dachau entgegen ihrer Darstellung in den Medien keinen Wert darauf legen, verstärkt in die lokale Energieerzeugung mittels Regenerative Energien einzusteigen. Jede weitere Investition in solche Energieformen würde zu zusätzlichen Überkapazitäten für die Stadtwerke führen. Die von den Stadtwerken genannten zukünftigen Projekte sind daher nur als Feigenblattaktionen zu verstehen.
4. Die immer wieder genannte Stromlücke existiert nicht. Bereits 2008 kam das Wirtschaftsministerium unter der Leitung der CSU (Michael Glos) zu diesem Schluss. Eine neueste Studie des Umweltbundesamtes kommt zum gleichen Ergebnis und empfiehlt neben dem Festhalten am Atomausstieg auch den Stopp aller geplanten Kohlekraftwerksbauten.
Nach Meinung der BI-Kontra-Kohlestrom-Dachau gefährden die Stadtwerke Dachau mit dem eingeschlagenen Kurs hin zu fast ausschließlich Fossilen Brennstoffen massiv die zukünftige Wettbewerbsfähigkeit der Stadtwerke Dachau. Die Stadtwerke Dachau machen sich, entgegen ihrer eigenen Bekundung durch einen ausgewogenen Energiemix Kostensteigerungen abfangen zu können, extrem abhängig von steigenden Bezugspreisen für Fossile Brennstoffe.
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