Leserbrief an die SZ Dachau zum Beitrag „Stadtwerke verwirren Gegner“ vom 24.6.20210 (M. Staudinger, Helmut Zeller)
Wenn die BI Kontra-Kohlestrom-Dachau Anlass zur Verwirrung hat, dann ist es die seltsame Berichterstattung der SZ Dachau. Erstens sind wir nicht Gegner der Stadtwerke, sondern nur nach wie vor gegen die Beteiligung an überflüssigen und schädlichen Kohlekraftwerken. Wir schätzen unsere Stadtwerke und wollen sie als verantwortlich agierendes Unternehmen erhalten wissen. Zweitens ist ein „Richtungswechsel“ der Stadtwerke hin zu einem „umweltbewussten Unternehmen“ nicht zu erkennen, solange sie an ihren Kohlekraftwerken festhalten.
Wir von der BI begrüßen es ausdrücklich, dass die Stadtwerke im Jahr 2010 endlich anfangen, über Windkraft an der Nordsee und auch im eignen Landkreis nachzudenken, dass sie anfangen, über Biogasanlagen und Blockheizkraftwerke in eigener Regie nachzudenken. Das sind löbliche Absichten, beschlossen ist im Stadtrat noch gar nichts. Die Frage drängt sich doch auf, warum man in Dachau nicht schon vor zehn Jahren solche Absichten hatte. Große Windkraftparks gibt es in Deutschland seit Ende der neunziger Jahre, auch Biogasanlagen und Blockheizkraftwerke werden schon lange gebaut. Warum also beteiligt sich Dachau vorrangig an Kohle- und Gaskraftwerken, die 80 bis 90 % des Dachauer Strombedarfs abdecken werden? Zusammen mit den 10 % aus eigener Wasserkraft wird uns Bürgern so etwas als „ausgewogener Energiemix“ angepriesen. Für wie trottelig hält man die Dachauer Bevölkerung?
Eine weitere Frage: Wo soll der zusätzliche Strom aus den Windparks, aus den Inn-Kraftwerken, aus Biogasanlagen untergebracht werden? Dachau braucht ihn dann nicht mehr, unser Stromnetz wird mit Kohlestrom gesättigt sein. Oder will Dachau unangemessen schnell wachsen und alle noch vorhandenen Freiflächen zubetonieren? Wir wollen das nicht! Es ist wohl kein Zufall, dass auf dem Podium das Thema Stromsparen durch höhere Energieeffizienz von Herrn Haimerl überhaupt nicht erwähnt wurde.
Ein echter Richtungswechsel sähe für uns folgendermaßen aus: Ja zu Windkraft, ja zu Biogas, ja zu Kraft-Wärme-Kopplung, ja zu Beteiligungen an Wasserkraftwerken, aber v o r h e r Ausstieg aus Lünen und Krefeld! Die Energiewende mit dem Einstieg in zusätzliche Kohlekraftwerke zu beginnen ist in der Tat sehr verwirrend!
Emmo Frey
Sprecher der BI Kontra-Kohlekraft-Dachau
25.6.2010
Freitag, 25. Juni 2010
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Der Kohlosaurus besucht die Dachauer Altstadt
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Die Veranstaltung über die die Dachauer SZ nicht berichten wollte und weil wir das benennen sind sie jetzt beleidigt...
Erst Blutkohle, dann Blutstrom
Ab der Minute 6:10 min geht es um das Gebiet El Cerrjón in dem die Stadtwerke Dachau Kohle für die Kraftwerke abbauen lassen. Auch wenn man kein Spanisch kann, versteht man den Beitrag sehr gut. Auch die ersten 6 Minuten lohnen sich anzusehen.
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Geschenk an die Werkleitung
Atom und Kohle: Aus den Augen aus dem Sinn
Get clean coal clean! (NEW Air Freshener)
“Es ist so sauber”, freut sich der Familienvater am Anfang des Spots. Darauf der gelackte Verkäufer: “Ist gewöhnliches ’sauber’ für Ihre Familie sauber genug?” Und überreicht das neue “Clean Coal Clean”, den neuen “Saubere Kohle-Reiniger”. Die Stimme aus dem Off erklärt: “Die Bezeichnung ‘Saubere Kohle’ macht sich die wunderbare Stärke des Wortes ’sauber’ zunutze - um es als sauberstes ’sauber’ überhaupt erscheinen zu lassen.” Und dann nochmal der Verkäufer: “Clean Coal wird unterstützt von der Kohleindustrie, der vertrauenswürdigsten Stelle in Sachen Kohle.” - “In Wahrheit gibt es so etwas wie ’saubere Kohle’ nicht”, schließt der Abspann.
Diesen Spot produzierten die Oscar-Preisträger Ethan and Joel Coen (”No Country for Old Men”, “The Big Lebowski” u.a.).
Noch mehr Spots zu dem Thema finden Sie hier.
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