Ausstieg aus den Trianel-Kohle-Projekten

Die Stadtwerke Dachau beabsichtigen mehrere Millionen € in die beiden Steinkohlekraftwerke in Lünen und Krefeld zu investieren. Die BI Kontra-Kohlestrom-Dachau hat sich zur Aufgabe gemacht die Stadtwerke Dachau zum Ausstieg aus diesem Projekt zu bewegen.

Jetzt gehts vor Ort weiter mit der Bürgerstrom Dachau EG

Freitag, 13. Februar 2009

Gründung der BI

Die Bürgerinitiative Kontra-Kohlestrom-Dachau hat sich am 2. Februar 2009 gegründet, weil sich die Stadtwerke Dachau auf Beschluss des Stadtrates an neuen Steinkohlekraftwerken in Lünen und eventuell auch Krefeld beteiligen.

Angesichts des sich beschleunigenden Klimawandels, dessen Hauptursache der starke Anstieg von Kohlendioxid (CO2) in der Erdatmosphäre ist, hält die BI den Bau neuer Kohlekraftwerke oder auch die Beteiligung daran für verantwortungslos und für ein völlig falsches Signal. Alle westlichen Industrieländer haben inzwischen erkannt, dass sie ihre CO2-Emissionen bis 2050 um mindestens 50 %, besser noch um 80 %, reduzieren müssen, soll die Menschheit der Klimakatastrophe entgehen. Dazu müssen vor allem die Kommunen, auch die Stadt Dachau, beitragen. Verantwortungsbewusstes lokales Handeln ist angesagt.

Die Bürgerinitiative Kontra-Kohlestrom-Dachau fordert deshalb die Stadt Dachau und die Stadtwerke auf,

- aus den Beteiligungen an den Kohlekraftwerken Lünen bzw. Krefeld auszusteigen;
- den Bezug von Kohlestrom in einem absehbaren Zeitraum zu beenden;
- den Bezug von Atomstrom bis spätestens 2020 zu beenden;
- ein Klimaschutzprogramm für Dachau zu entwickeln mit den drei Schwerpunkten:

1. Senkung des Energiebedarfs, d.h. weniger Strom, weniger Brenn- und Kraftstoffe
2. Effiziente Nutzung von Primärenergie bei der Umwandlung in Endenergie
3. Verstärkte Nutzung erneuerbarer Energiequellen (Sonne, Wind, Wasser, Biomasse, Erdwärme)

Die Beteiligung an Kohlekraftwerken ist aus heutiger Sicht nicht nur wegen der Klimaschädlichkeit abzulehnen, sie enthält auch wirtschaftliche Risiken: die Entwicklung der Kosten für Kohle, deren Transport und für die CO2-Zertifikate ist ungewiss, es ist mit unerwarteten Steigerungen zu rechnen. Außerdem ist die Inbetriebnahme des Kraftwerkes Lünen im Jahr 2012 wegen der anhängigen Klage des BUND NRW nicht gesichert, für Krefeld gibt es nicht mal eine Teilgenehmigung. Nachhaltig ist das alles nicht!

Andererseits bestehen für Dachaus Industriebetriebe, für Gewerbe, Handel, Dienstleistungen und für die privaten Haushalte wirtschaftliche Einsparmöglichkeiten bei Strom, Brenn- und Kraftstoffen. Deren Umsetzung sichert nicht nur Arbeitsplätze von Handwerksbetrieben, sie spart auf der Verbrauchsseite Kosten.

Die Stadtwerke können in Anlagen investieren, welche Primärenergieträger (Gas, Öl, Holz) mit hohem Wirkungsgrad in Strom und Wärme umwandeln, z.B. in Blockheizkraftwerken. Schließlich sind auch die Potenziale zur Nutzung der regional vorhandenen erneuerbaren Energien (Sonne, Biomasse, Erdwärme) längst nicht ausgeschöpft. Warum wird das Geld für Lünen nicht in Dachauer Anlagen zur Energiegewinnung gesteckt? Dort hätten die Stadtwerke das Sagen, es würden Arbeitsplätze in Dachau geschaffen und die Risiken wären überschaubar.

Die Bürgerinitiative Kontra-Kohlestrom-Dachau will, dass die Stadtwerke als wirtschaftlich gesunder Eigenbetrieb der Stadt Dachau erhalten bleiben. Wir wollen auch in Zukunft das sehr gute Trinkwasser, den Strom, das Gas und das Busangebot unserer Stadtwerke nutzen können. Die Umweltverträglichkeit aller Dienstleistungen der Stadtwerke muss aber ohne Abstriche gewährleistet sein. Ein Kohlekraftwerk ist im Jahr 2012 weder mit unserem Klima verträglich noch ist es der Gesundheit der Menschen in Lünen zuträglich. Dachau kann den Bau zwar nicht verhindern, aber eine finanzielle Beteiligung Dachaus ist strikt abzulehnen.

Das Sprecherteam der Bürgerinitiative Kontra-Kohlestrom-Dachau:

Stefan Donath, Michael Eisenmann, Emmo Frey, Heinz Schmeisser

Dachau, im Februar 2009

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Der Kohlosaurus besucht die Dachauer Altstadt

. Die Veranstaltung über die die Dachauer SZ nicht berichten wollte und weil wir das benennen sind sie jetzt beleidigt...

Erst Blutkohle, dann Blutstrom

Ab der Minute 6:10 min geht es um das Gebiet El Cerrjón in dem die Stadtwerke Dachau Kohle für die Kraftwerke abbauen lassen. Auch wenn man kein Spanisch kann, versteht man den Beitrag sehr gut. Auch die ersten 6 Minuten lohnen sich anzusehen.

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