Kohlekraftwerk Mainz auf Eis, Emden verschoben
Das von Stadtwerken in Mainz geplante Kohlekraftwerk liegt nun erst einmal auf Eis: Der Aufsichtsrat der Kraftwerke Mainz-Wiesbaden AG (KMW) hat am 28. September beschlossen, das Projekt vorerst nicht weiterzuverfolgen. Als Gründe wurden die ungeklärte Finanzierung und Rechtslage genannt. Bis 2012 soll allerdings noch geprüft werden, ob sich die Finanzierung realisieren lässt. Geprüft werden sollen auch Alternativen wie ein GuD-Kraftwerk, für das eine Genehmigung am Standort Ingelheimer Aue bereits vorliegt.
Damit haben die Kraftwerksgegner einen wichtigen Etappenerfolg errungen, der das Projekt grundsätzlich in Frage stellt. Besonders auf die offene Finanzierungsfrage hatte das Bündnis gegen das Kohlekraftwerk beständig hingewiesen und hatte nach dem Abspringen einer anderen Bank vor allem die noch beteiligte Deutsche Bank attackiert. Auch politisch steht der Wind gegen das Vorhaben, gewissermaßen zuletzt hat sich nun auch die Mainzer SPD (deren Oberbürgermeister zugleich KMW-Aufsichtsratsvorsitzender ist) gegen das Kohlekraftwerk ausgesprochen.
Der BUND wird den Rechtsweg allerdings weitergehen, solange die KMW ihren Genehmigungsantrag nicht zurückgezogen hat. Der BUND Rheinland-Pfalz, der die Klage führt, sieht sich durch das Urteil zum geplanten Kraftwerksbau in Datteln bestärkt – die Defizite an den Standorten sind teilweise vergleichbar.
In Emden, wo der dänische Energiekonzern DONG ein 1.600 MW Kraftwerk plant, soll der Baubeginn wohl – bislang ohne Angabe näherer Gründe - verschoben werden. Dort ebenso wie am Standort Lubmin, wo der Konzern ein weiteres Kohlekraftwerk plant, kämpfen Bürgerinnen und Bürger und der BUND gegen das Vorhaben.