Ausstieg aus den Trianel-Kohle-Projekten

Die Stadtwerke Dachau beabsichtigen mehrere Millionen € in die beiden Steinkohlekraftwerke in Lünen und Krefeld zu investieren. Die BI Kontra-Kohlestrom-Dachau hat sich zur Aufgabe gemacht die Stadtwerke Dachau zum Ausstieg aus diesem Projekt zu bewegen.

Jetzt gehts vor Ort weiter mit der Bürgerstrom Dachau EG

Samstag, 31. Oktober 2009

Kohlekraftwerk Mainz steht vor dem endgültigen Aus

Nachdem die Finanzierung für das Kohlekraftwerk in Mainz zusammengebrochen ist, wurde nun auch der Vorbescheid zum sofortigen Baudes Kraftwerks zurückgenommen. «Die sofortige Vollziehung des immissionsschutzrechtlichen Vorbescheids, der ersten Teilgenehmigung sowie der wasserrechtlichen Erlaubnisse wird aufgehoben».

Wir von der BI fragen uns da natürlich, wie eine Finanzierung für ein "hochprofitables" Kohlekraftwerk mit Kraft-Wärme-Kopplung zusammenbrechen kann. Scheinbar ist es mit der Wirtschaftlichkeit nich weit her, wie schon die West LB Studie nahelegt: http://www.climate-mainstreaming.net/co2strom.htm.

Mehr zum Thema über die Überschrift.

Dienstag, 27. Oktober 2009

Stadtwerke Dachau schlagen um sich wie ein verwundeter Stier

Zahlreiche Hiobsbotschaften zum Thema Kohlekraftwerke und die weiterhin unverminderte Kritik aus Politik, Medien und Bevölkerung zeigen ihre Wirkung. Offensichtlich nimmt die Nervosität bei der Stadtwerke Führung weiter zu. Betrachtet man die neuesten Pressemitteilungen der Stadtwerke, reibt man sich daher verwundert die Augen:

- In der einen verteufeln sie die Aussagen eines renommierten Umweltaktivisten mit dem Hinweis, dass böse Subventionen den Strompreis verteuern. In der nächsten verteidigen sie Ihre Solarstrombeteiligung mit dem Hinweis, dass die spanischen Subventionen das Projekt rentabel machen.
- Um die Münchner Pläne ins lächerliche zu ziehen, arbeiten die Stadtwerke mit Zeitungsartikeln aus dem Jahre 2007!! Seitdem ist in München Gott sei Dank sehr viel passiert, eine Kohlekraftwerksbeteiligung konnte verhindert werden und bis 2025 wird die komplette Stromversorgung aus regenerativen Energien kommen.

Mit dieser Öffentlichkeitsarbeit verspielen die Stadtwerke zusehends ihre Glaubwürdigkeit. Selbst unser CSU Landrat (auch ein Ideologe?) fordert mittlerweile kreative Lösungen hinsichtlich des Einsatzes von Erneuerbaren Energien ein, wie er bei der Eröffnung der Energietage in Dachau ausführte. Unterstützung erhält er durch die CSU geführte Gemeinde Wildpoldsried (auch Ideologen?), die sehr erfolgreich ihren Weg in die Energieautonomie durch Regenerative Energien gegangen ist, und mittlerweile mehrere nationale Auszeichnungen dafür erhalten hat.

Die Stadtwerke Dachau dagegen wiederholen gebetsmühlenartig, was in Dachau alles NICHT geht.

Der zwanghafte Versuch der Stadtwerke Dachau, die BI Kontra-Kohlestrom in Misskredit zu bringen, nimmt mittlerweile groteske Züge an. Nach Worten wie "emotionale Argumentation" aus ihrem Infobrief vom August dieses Jahres, wird jetzt von "unsachlich" und "unglaubwürdig" gesprochen. Auf harte Fakten zur Umweltverschmutzung, Wirtschaftlichkeit und die Risiken Ihrer Kohlekraftbeteiligungen gehen die Stadtwerke Dachau auch weiterhin nicht ein. Dabei räumen selbst Verantwortliche bei Trianel ein, dass ihre Kohlekraftwerke möglicherweise nicht die erhoffte Wirtschaftlichkeit erreichen, dabei aber u.a. 4,5 Mio. Tonnen CO2 pro Jahr alleine aus ihrem Lünener Schornstein blasen.

Unerwähnt lassen die Stadtwerke auch ihren geplanten zukünftigen Energiemix aus ca. 60 % Kohlestrom und 30 % Gasstrom. Damit begeben sich die Stadtwerke in eine extreme Abhängigkeit zu steigenden Rohstoffpreisen und gefährden ihre wirtschaftlichen Grundlagen. Mit den Worten der Stadtwerke: "Eine Stärkung der Stadtwerke sieht anders aus!"

Montag, 26. Oktober 2009

Trianel will Kohle aus Kolumbien importieren

In Trianels neuester Pressemeldung (Überschrift anklicken) wird erstmals zugegeben woher die Kohle für die Kraftwerke mit Dachauer Beteiligung kommen soll: Kolumbien.

Der anscheinend nicht ganz ideologiefreie Dr. Jürgen Bewerunge, Kraftwerksexperte und Projektleiter bei Trianel, war von den Schilderungen sichtlich beeindruckt: „Wir haben die Sorgen gehört und werden das in unserem Einfluss stehende unternehmen, um an einer gerechten Lösung für die betroffenen Anwohner mitzuwirken.“

Freitag, 23. Oktober 2009

Weitere UBA Studie: CO2 Ausstoß kann bis 2020 um 43 % gesenkt werden

hier nochmals eine Studie des Umweltbundesamtes.

Interessante Punkte aus der Studie:
Der Kohlepreis erhöht sich bis 2020 um 43 %.
Der Strombedarf sinkt bis 2030 um 120 TWh
Konventionelle Kraftwerke werden aufgrund des Merit Order Effekts sukzessive aus dem Markt gedrängt

Bitte beachten: Auch diese Studie ist NICHT vom Erneuerbaren Energien Verband in Auftrag gegeben oder finanziert.

Weitere Infos über die Überschrift

Donnerstag, 22. Oktober 2009

Franz Alt kritisiert Stadtwerke Dachau scharf

mehr in den Dachauer Nachrichten - Überschrift anklicken

"Neue Kohlekraftwerke zu bauen, beruhe auf einem „Mangel an Intelligenz und sonst gar nichts“.

Mittwoch, 21. Oktober 2009

BI-Erfolg: Stadtwerke Dachau korrigieren Ihre Zahlen

Die BI-Kontra-Kohlestrom hat nachgerechnet und mittlerweile haben die Stadtwerke Dachau ihre Zahlen zumindest teilweise korrigiert (Link Überschrift > Bereiche > Strom > Kraftwerke > Krefeld). Es kann also niemand mehr in der Diskusion über die Kohlestrombeteiligungen der Stadtwerke Dachau von einem Anteil von nur 25 % sprechen. Bezogen auf den derzeitigen Leistungsbedarf der Stadtwerke Dachau (30 MW) wird zukünftig ein Anteil von ca. 40 % von den Kohlekraftbeteiligung abgedeckt (siehe Grafik).



Die Darstellung der Stadtwerke Dachau bezogen auf die Installierte Leistung und ihrem Leistungsbedarf ist allerdings weiterhin nicht aussagekräftig und in Hinblick auf die Darstellung anderer Stromanbieter eher unüblich.


Erst die Betrachtung bezogen auf die erzeugte Strommenge nach §42 Energiewirtschaftsgesetz ergibt ein realistisches Bild der zukünftigen Stromerzeugung der Stadtwerke Dachau. Unter Zugrundelegung des derzeitigen Strombedarfs von 150.000 MWh / Jahr ergibt sich ein zukünftiger Energiemix aus ca. 60 % Kohlestrom (Lünen und Krefeld), ca. 29 % Gas (Hamm), ca. 8,9 % Wasser (eigene Wasserkraftwerke), ca. 12,5 % Wind (Borkum II), ca. 1,4 % Blockheizkraftwerke und ca. 0,14 % Sonne (siehe Grafik unten). Damit ergiebt sich ein völlig anderes Bild. Zusammen mit dem Gaskraftwerk Hamm wird also in Zukunft ca. 90 % des Dachau Strombedarfs über Fosile Energien abgedeckt. Des Weiteren ergibt sich damit eine Überkapazität von ca. 10 % in der Stromerzeugung. Die Stadtwerke Dachau können also gar kein Interesse daran haben Erneuerbare Energien in Dachau auszubauen.



So sieht die Zukunft der Dachauer Stromerzeugung also aus. Während sich München mit 100 % Ökostrom versorgt, wird in Dachau im Jahr 2015 fast 100 % des Stroms aus Kohle- und Gaskraftwerken kommen.








Sonntag, 18. Oktober 2009

Schnell und Langsam

In dieser Woche haben wir schon wieder einiges hinter uns.... Von schnellen und langsamen Reaktionen:

Die Trianel reagiert scheinbar recht schnell. Kaum zeichnet sich ab, dass unsere maroden Atommeiler länger laufen sollen, reagiert der Trianel Geschäftsführer und gibt zu, dass seine Kohlekraftwerksplanungen unwirtschaftlich sind (Siehe unseren Blogeintrag vom 15.10.2009). Und schon am 16.10.2009 kommt das Dementi in DER WESTEN (Überschrift anklicken). So schnell, dass sie jede Sachlichkeit links liegen lassen (so so.. da können die CO2 Zertifikate sogar einen unvorstellbaren Preis haben...) und eine Menge weiterer Risiken vergessen zu erwähnen (Netzengpässe, Merit Order Effekt usw., übrigens nachzulesen bei der West LB).

Anders dagegen unsere Stadtwerke Dachau. Die reagieren etwas langsamer. Deren Internetauftritt ist immer noch nicht korrigiert, obwohl wir ihnen schon vorgerechnet haben, dass ein Leistungsanteil von 3,9 MW (Lünen) und 8 MW (Krefeld) nicht jeweils 13 % von 30 MW Leistungsbedarf entsprechen kann (siehe Blog vom 13.10.2009). Möglicherweise glauben sie immer noch, dass sie richtig gerechnet haben? Vielleicht können sie Ihren Internetauftritt nicht richtig bedienen? Vielleicht glauben sie auch, dass es keiner merkt und alle weiter von nur 25 % Kohlestrom für Dachau spricht? Vielleicht möchten Sie ihre Angaben revidieren und den Kohlestromanteil mit den 60 % ausweisen, so wie es sich auch in Zukunft darstellen wird und sie schaffen es nicht (da helfen wir gerne...)? Wie auch immer, die Glaubwürdikeit der Stadtwerke verbessert das sicher nicht...

Auf eine neue Woche mit schönen neuen Nachrichten

Samstag, 17. Oktober 2009

CDU und FDP in Düsseldorf: Gas statt Kohle

vielleicht sollte sich die Dachauer CSU mal mit Ihren CDU Kollegen in Düsseldorf unterhalten. Die begraben gerade Ihre Kohlepläne und schwenken um zu einem Gaskraftwerk mit Fernwärmenutzung. Das wäre doch auch eine Alternative für Dachau. Mehr über die Überschrift

Warum immer mehr Kohlekraftwerksplanungen aufgegeben werden

Das Einknicken der Konzerne beim Ausbau von Kohlekraftwerken hat nicht nur mit der Verlängerung der Laufzeiten für Atomkraftwerke zu tun, sondern auch sehr viel mit der Konzentration des Kraftwerksbau im Norden der Republik.

Dort werden gleichzeitig neben den Windparks auch zahlreiche Kohlekraftwerke entwickelt.

Folge: Die Übertragungskapazitäten des Netzes reichen nicht mehr aus. Da ein Netzausbau nur sehr langsam erfolgen kann, müssen die Netzbetreiber in den Kraftwerks-Einsatz eingreifen. Dies ist für die Kraftwerks-Betreiber kein Problem, da sie dafür von den Netzbetreibern entschädigt werden.

Die Netzbetreiber werden aber in naher Zukunft ein Engpassmanagment einführen. Das heißt nichts anderes als dass die vorhanden zu geringen Leitungskapazitäten versteigert werden, da dann mehr Strom erzeugt wird als überhaupt transportiert werden kann.

Von dieser Versteigerung ausgenommen sind Kraftwerke mit EEG-Einspeisung (Biomasse, Geothermie, Photovoltaik, Wasser, Wind) und Kraftwerke nach KraftNAV, d.h. Kraftwerke die bis 2012 neu ans Netz gehen! Diese bekommen die Kapazitäten umsonst.

Das Dachauer Kraftwerk in Lünen geht aber frühestens 2012 ans Netz , im Moment wird der Bau zwar fortgeführt, doch Gerichtsverfahren zur Baugenhemigung sind anhänging und werden die Fertigstellung verzögern.

Derzeit sind die Übertragungsnetze im Eigentum von Konzern die selber KW-Betreiben, a.h. diese haben kein Interesse für innerdeutsche Engpässe Geld zu bezahlen. Allerdings: Sowohl Vattenfall als auch E.ON verkaufen ihr Netz. Die neuen Eigentümer werden ihren Gewinn optimieren wollen.

Fazit für geplante und im Bau befindliche Dachauer Kraftwerke:

Windkraftwerk in Borkum: keine Aufpreise wegen Engpassmanagement und keine Notwendigkeit CO2 Zertifikate zu erwerben.

Kohlekraftwerk in Lünen: Mehrkosten wegen Engpassmanagement und CO2-Zertifikaten, d.h. nicht wettbewerbsfähig


KraftNAV § 7 Netzzugang bei Engpässen

Eine ausführlichere Bewertung zum Kraftwerk in Brunsbüttel mit ähnlichen Argumenten findet man hier.

Atom- und Kohlestrom blockieren den Ausbau von Erneuerbaren Energien

Im Bericht von quer am Donnerstag, den 15. Oktober 2009 erklärt Prof. Martin Faulstich - Berater der Bundesregierung, dass Atom- und Kohlestrom den Ausbau Erneuerbarer Energien verhindert. Des weiteren wird darüber berichtet wie bereits heute bei Überangebot die Strompreise ins Minus drehen. bis zu 1500 EUR / MWh müssen teilweise bezahlt werden um Strom aus Atom und Kohlekraftwerken los zu werden. Ob unsere Stadtwerke glauben, dass das für Lünen und Krefeld in Zukunft nicht zutrifft? Jetzt aussteigen und in Dachau investieren, sagen wir dazu!!! http://www.youtube.com/watch?v=j-kfeCJDxPg

Freitag, 16. Oktober 2009

Werkausschuss für Jedermann

Überschrift anklicken

Stromliefervertrag Lkr Ebersberg

Die Verwaltung schreibt für den Lieferzeitraum von 1.1.2010 bis 31.12.2012 die Lieferung von Ökostrom für die Abnahmestellen des Landkreises Ebersberg europaweit aus. Der Landkreis strebt ein breites Anbieterspektrum an. Ökostrom wird nach der Definition des Umweltbundesamtes ausgeschrieben."

Die Stadtwerke Dachau bauen derweil Kohlekraftwerke

Stromwechsel in Lkr Kulmbach

Nach einer Ausschreibung, in der verschiedene Kriterien zur CO²-Reduzierung bei der Herstellung des Stroms vorgegeben wurden, hat sich die Firma LichtBlick, Hamburg durch einen günstigen Preis den Auftrag gesichert; damit wird die Lieferung von Ökostrom ab dem 01.01.2010 erfolgen. Der bisherige Stromlieferant Eon Bayern hatte dem Landkreis Kulmbach in Anlehnung an seinen neuen Rahmenvertrag für die Kommunen einen wesentlich höheren Preis als Lichtblick angeboten; somit spart der Landkreis durch die Verwendung von Ökostrom ca. 10 % seiner Stromkosten ein. Dies bedeutet, dass viele Kommunen in Bayern auch zukünftig für den Mix aus risikoreichem und klimaschädigendem Kohle- und Atomstrom bei Eon mehr bezahlen werden als der Landkreis Kulmbach für Ökostrom.

Können sich 50 Wirtschaftswissenschaftler irren? Erklärung gegen Kohlekraftwerke

50 Wirtschaftswissenschaftler haben eine gemeinsame Erklärung gegen den Bau von neuen Kohlekraftwerken unterzeichnet. Den Bericht in der Financial Times Deutschland erreichen Sie über die Überschrift. Den Wortlaut der Erklärung, Hintergrundinformationen dazu und weiterführende Studien können Sie unter folgenden Link finden: http://www.wiwis-kohle.de/

Donnerstag, 15. Oktober 2009

Trianel: Kohlekraftwerk Lünen ist unwirtschaftlich

Im Bericht der Financial Times Deutschland räumt Trianel Chef Sven Becker ein, dass Kohlekraftwerke unwirtschaftlich sind. "Das Unternehmen stelle ein geplantes Kohlekraftwerk in Krefeld nur deshalb nicht infrage, weil gleichzeitig Dampf für ein Industriegelände produziert" wird, so die Trianel. Trianel gibt als zu, dass Lünen unwirtschaftlich ist, weil dort keine Wärmeauskopplung möglich ist. Offensichtlich war Lünen von Anfang an nicht so erfolgversprechend und mit höheren Risiken behaftet wie es immer dargestellt wurde. Aber auch in Krefeld wird nur ein kleiner Teil der Wärme im angrenzenden Industriegebiet genutzt. Das Kraftwerk ist weit überdimensioniert, mit dem Ziel möglichst viel Strom zu erzeugen, nicht um eine wirkliche Kraft-Wärme-Koplung zu erreichen. Liebe Stadtwerke Dachau, wann merkt Ihr, dass Ihr nur Spielball seid für größenwahnsinnige Manager? Macht Euch endlich wirklich unabhängig und investiert in Dachau!!

Dienstag, 13. Oktober 2009

Informationen der Stadtwerke Dachau fragwürdig – 60 % der Dachauer Stromerzeugung künftig aus Kohlestrom


Presseerklärung der BI-Kontra-Kohlestrom-Dachau

Die Bürgerinitiative Kontra-Kohlestrom-Dachau bezeichnet die letzten Monate ihrer Arbeit als enorm erfolgreich. Nach dem Start für ein Bürgerbegehren gegen die Beteiligungen der Stadtwerke an den Kohlekraftwerken in Krefeld und Lünen verbucht die BI eine weiter wachsende Anzahl von Unterschriften für ihr Bürgerbegehren. Außerdem konnte laut der BI eine breite Diskussion innerhalb der Bevölkerung über die Energiepolitik der Stadt Dachau angeregt werden.

Die Stadtwerke Dachau selbst informieren mittlerweile über ihren Standpunkt zur Zukunft der Energieversorgung und zu deren geplanten Kohlegroßkraftwerken in Lünen und Krefeld. Mit einem aufwendigen Informationsschreiben an alle Dachauer Haushalte, Flyern und in ihrem eigenen Internetauftritt versuchen die Stadtwerke dabei Ihre Investitionen in Fossile Energieträger klein zu reden und stellen ihre Anstrengungen beim Ausbau von Erneuerbaren Energien in den Vordergrund.

Nach Meinung der BI Kontra-Kohlestrom-Dachau sind die Angaben auf
der Webseite der Stadtwerke irreführend. Im Internetauftritt der Stadtwerke wird ein zukünftiger Anteil von lediglich 26 % des Leistungsbedarfs durch die Beteiligungen an den Kohlegroßkraftwerken in Lünen und Krefeld genannt. Dabei argumentieren die Stadtwerke immer wieder mit einer möglichen Stromlücke, der Notwendigkeit eines ausgewogenen Energiemixes zur Sicherung von günstigen Strompreisen für die Dachauer Bürger und eigenen Leistungen beim Ausbau der Versorgung mit Erneuerbaren Energien im Stadtgebiet Dachau.

Die BI Kontra-Kohlestrom-Dachau nimmt zu den genannten Punkten wie folgt Stellung:

1. Die Stadtwerke Dachau rechnen den Kohlestromanteil klein. Entgegen der Darstellung der Stadtwerke Dachau beträgt der zukünftige Anteil der Kohlestromerzeugung für die Stadtwerke nicht lediglich 26 % sondern bis zu 60 %.
Zum Hintergrund: Die Stadtwerke Dachau beziehen sich bei den Angaben zu ihrem derzeitigen und zukünftigen Energiemix in ihrem Internetauftritt jeweils auf den angegebenen Leistungsbedarf von 30 MW installierter Leistung. Der zukünftige Leistungsanteil aus Kohlekraftwerken wird so aufgrund der Leistungsanteile die sich aus den Beteiligungen der Stadtwerke (Lünen 3,9 MW, Krefeld 8 MW) ergeben mit ca. 26 % (13 % Kraftwerk Lünen, 13 % Kraftwerk Krefeld) angegeben. Hier liegt nach Meinung der BI bereits ein erster Rechenfehler vor: Aufgrund der doppelten Leistung des Kraftwerks Krefeld muss sein Anteil entsprechend 26% sein. Damit ergibt sich ein Leistungsanteil der beiden Kraftwerke von 39% (8 + 3,9 von 30MW).
Betrachtet man allerdings die übliche Darstellungsform, wie man sie auch von der Stromkennzeichnung auf einer Rechnung kennt, muss man von der erzeugten Strommenge ausgehen. Den benötigten Stromerzeugungsbedarf beziffern die Stadtwerke Dachau mit ca. 150.000 MWh / Jahr. Mit den entsprechenden Stromerzeugungskapazitäten, die sich aus den derzeitigen Ist-Werten und den geplanten Kohlekraftwerken Lünen und Krefeld ergeben, ergibt sich ein völlig anderes Bild als es uns die Stadtwerke Dachau suggerieren. Um ein Kohlekraftwerk möglichst wirtschaftlich zu betreiben, muss von einer Jahresleistung von 7000 bis 8000 Betriebsstunden ausgegangen werden. Die Stadtwerke Bonn nennen in ihrem Beteiligungsbericht einen Wert von 7500 Betriebstunden / Jahr für das Kraftwerk Lünen. Daraus ergibt sich nach Berechnungen der BI ein Anteil bei der zukünftigen Kohlestromerzeugung für die Stadtwerke Dachau von bis zu 60 % (11,9 MW Leistung * 7500 Betriebsstunden / Jahr = 89.250 MWh / Jahr). So kommt man auf Basis der gleichen Ausgangswerte zu zwei völlig verschieden Bildern über das Ausmaß der Dachauer Kohlestrombeteiligungen. Nach Ansicht der BI Kontra-Kohlestrom-Dachau ist allerdings nur die von der BI aufgezeigte Sichtweise stichhaltig, da am Ende so auch die Stromkennzeichnung nach § 42 Energiewirtschaftsgesetz erfolgt.

2. Nach den Berechnungen der BI auf Basis der erzeugten Strommengen folgt weiter ein zukünftiger Energiemix aus ca. 60 % Kohlestrom (Lünen und Krefeld), ca. 29 % Gas (Hamm), ca. 8,9 % Wasser (eigene Wasserkraftwerke), ca. 12,5 % Wind (Borkum II), ca. 1,4 % Blockheizkraftwerke und ca. 0,14 % Sonne. Bei diesem Energiemix mit fast 90 % Anteil Fossiler Brennstoffe (Kohle und Gas) kann man nach Meinung der BI nicht von „ausgewogen“ sprechen, wie die Stadtwerke in ihrem Informationsbrief vom 18.08.09 schreiben.

3. Mit dem dargelegten Energiemix ergibt sich eine Abdeckung des Bedarfs der Stadtwerke Dachau (150.000 MWh / Jahr) von über 110 %. Aus Sicht der BI Kontra-Kohlestrom-Dachau ist es daher absolut verständlich, dass die Stadtwerke Dachau entgegen ihrer Darstellung in den Medien keinen Wert darauf legen, verstärkt in die lokale Energieerzeugung mittels Regenerative Energien einzusteigen. Jede weitere Investition in solche Energieformen würde zu zusätzlichen Überkapazitäten für die Stadtwerke führen. Die von den Stadtwerken genannten zukünftigen Projekte sind daher nur als Feigenblattaktionen zu verstehen.

4. Die immer wieder genannte Stromlücke existiert nicht. Bereits 2008 kam das Wirtschaftsministerium unter der Leitung der CSU (Michael Glos) zu diesem Schluss. Eine neueste Studie des Umweltbundesamtes kommt zum gleichen Ergebnis und empfiehlt neben dem Festhalten am Atomausstieg auch den Stopp aller geplanten Kohlekraftwerksbauten.

Nach Meinung der BI-Kontra-Kohlestrom-Dachau gefährden die Stadtwerke Dachau mit dem eingeschlagenen Kurs hin zu fast ausschließlich Fossilen Brennstoffen massiv die zukünftige Wettbewerbsfähigkeit der Stadtwerke Dachau. Die Stadtwerke Dachau machen sich, entgegen ihrer eigenen Bekundung durch einen ausgewogenen Energiemix Kostensteigerungen abfangen zu können, extrem abhängig von steigenden Bezugspreisen für Fossile Brennstoffe.

Dong: Wir geben den Emder Standort auf


Details in der Emder Zeitung Überschrift anklicken.

Was in Emden unwirtschaftlich ist, rechnet sich in Lünen und Krefeld? CSU und SPD müssen sich langsam fragen in was sie da den Dachauer Gebührenzahler hineinreiten.

Nach Berichten einer dänischen Zeitung bestätigte die Konzernleitung der Klima-Allianz heute telefonisch, dass sie die Kohlekraftwerkspläne im niedersächsischen Emden umgehend fallen lassen werde. Nach Berlin, Mainz und Datteln ist Emden ein weiteres Kohlekraftwerksprojekt, das gestoppt wurde bzw. kurz vor dem Aus steht. Nun wird gefordert, dass DONG Energy auch die Kohlekraftwerkspläne für das mecklenburg-vorpommerische Lubmin aufgeben soll.

Pressemeldung der Klima-Allianz als pdf

Donnerstag, 8. Oktober 2009

Großstadt setzt sich an die Spitze der solaren Bewegung / München ist Energiekommune im Oktober 2009

Auf diese Schlagzeile muß Dachau noch 40 Jahre warten.
Solange muss das neue Kohlekraftwerk in Lünen laufen und mit jährlich 4,5 Mio. Tonnen CO2 und 16000 Tonnen Quecksilber die Luft verpesten, damit es aus heutiger Sicht rentabel arbeitet. Wie teuer dann Strom aus Kohlekraftwerken kommt (Kohlepreise und CO2 Zertifikate), kann uns Herr Pfänder und Herr Haimerl sicherlich guten Gewissens beantworten, nicht wahr? Den die beiden Herren sind ja viel schlauer als all die vielen Wissenschaftler. Und ausserdem müssen sie das Ganze dann nicht mehr verantworten, da kann man leicht reden, aber die Dachauer Bürger sind dann immer noch da....

Mittwoch, 7. Oktober 2009

Neue Kraftwerke sind keine Ersatzbauten

Die Konzerne wollen mehr Strom aus Kohle. Alte Kraftwerke sollen nicht im gleichen Umfang stillgelegt werden, wie oft behauptet wird. Der BUND hat in einer Analyse herausgefunden, dass den geplanten neuen Kohlekraftwerken in der Größenordnung von bis zu 27270 MW (Megawatt) lediglich geplante Stilllegungen in der Größenordnung von bis zu 6917 MW gegenüberstehen. Dies führt unterm Strich zu einer Steigerung der jährlichen CO2-Emissionen um über 100 Mio. Tonnen führen.

Samstag, 3. Oktober 2009

Werkleiter spielen Kraftwerksbeteiligungen runter

Die Werkleiter Haimerl und Pfänder trafen sich zu einem Gespräch mit der ÜB.

"Besondere Bedeutung kam der Frage der künftigen Strombeschaffung zu. Dazu zählt einerseits die eigene Energieerzeugung sowie andererseits der Bezug des darüber hinausgehenden Strombedarfs von Dritten. Zur Sprache kamen auch die umstrittenen Minderheitsbeteiligungen der Stadtwerke Dachau an den Kohlekraftwerken in Lünen und Krefeld."

Was hier als Minderheitsbeteiligung dargestellt wird ist ein klare Ausrichtung der Stadtwerke Dachau in der Strombeschaffung in Richtung Drecksstrom. Die sogenannte Minderheitsbeteiligung bedeutet nichts anderes als eine mind. 40% Gewichtung auf Drecksstrom.






Und gerade mal 20 % regenerative Energien, wobei auch noch zu 10% die alten und abgeschriebenen Wasserkraftwerke enthalten sind.

Betrachtet man die Neuinvestitionen dann haben regenerative Energie einen Antiel von 17% und Kohle einen Anteil von 83%. Soll das eine Vision sein? Das ist eine Kapitulation!




Alle Zahlen wurden der Seite der Stadtwerke Dachau entnommen, die Summen dort stimmen nicht ganz, das mag technische oder mathematische Gründe haben, spielt aber keine wesentliche Rolle. (Ohne Berücksichtigung KWK Brunsbüttel).

Freitag, 2. Oktober 2009

CSU: Es gibt keine Stromlücke

Schon 2008 hatte das Bundeswirtschaftsministerium unter Michael Glos (CSU!) prognostiziert, dass es in absehbarer Zeit keine „Stromlücke“ geben werde.

Mehr bei Franz Alt - Überschrift anklicken

Der Kohlosaurus besucht die Dachauer Altstadt

. Die Veranstaltung über die die Dachauer SZ nicht berichten wollte und weil wir das benennen sind sie jetzt beleidigt...

Erst Blutkohle, dann Blutstrom

Ab der Minute 6:10 min geht es um das Gebiet El Cerrjón in dem die Stadtwerke Dachau Kohle für die Kraftwerke abbauen lassen. Auch wenn man kein Spanisch kann, versteht man den Beitrag sehr gut. Auch die ersten 6 Minuten lohnen sich anzusehen.

Vorsicht emotional! Werkausschussmitglieder/-leiter bitte nicht klicken, das schadet Ihrem Gewissen.

Geschenk an die Werkleitung

Atom und Kohle: Aus den Augen aus dem Sinn

Get clean coal clean! (NEW Air Freshener)

“Es ist so sauber”, freut sich der Familienvater am Anfang des Spots. Darauf der gelackte Verkäufer: “Ist gewöhnliches ’sauber’ für Ihre Familie sauber genug?” Und überreicht das neue “Clean Coal Clean”, den neuen “Saubere Kohle-Reiniger”. Die Stimme aus dem Off erklärt: “Die Bezeichnung ‘Saubere Kohle’ macht sich die wunderbare Stärke des Wortes ’sauber’ zunutze - um es als sauberstes ’sauber’ überhaupt erscheinen zu lassen.” Und dann nochmal der Verkäufer: “Clean Coal wird unterstützt von der Kohleindustrie, der vertrauenswürdigsten Stelle in Sachen Kohle.” - “In Wahrheit gibt es so etwas wie ’saubere Kohle’ nicht”, schließt der Abspann. Diesen Spot produzierten die Oscar-Preisträger Ethan and Joel Coen (”No Country for Old Men”, “The Big Lebowski” u.a.). Noch mehr Spots zu dem Thema finden Sie hier.